Ein Schaden am Fahrzeug ist ärgerlich – besonders auf dem Weg zu einem wichtigen Termin oder in den Urlaub. Ein platter Reifen oder ein nicht anspringender Motor können die Fahrt verderben. Der Pannendienst braucht je nach Standort eine Weile, bis er vor Ort ist. Da ist es gut, wenn ihr mit dem passenden Equipment ausgestattet seid, und wisst was zu tun ist.
Reifenwechsel leicht gemacht
Viele Autofahrer haben keinen Ersatzreifen und das passende Werkzeug häufig nicht dabei, oft aufgrund von Platzmangel oder um Gewicht zu sparen und so die Kraftstoffeffizienz zu verbessern. Vor allem bei Fahrten in ländlichen Regionen ist das aber besonders sinnvoll, damit ihr nicht auf den Pannendienst angewiesen seid. Eine Alternative stellen Noträder dar – kleinere und leichtere Reifen, die für den kurzfristigen Gebrauch mit begrenzter Geschwindigkeit geeignet sind. Zum Beispiel, damit ihr im Falle einer Panne noch bis zur nächsten Werkstatt fahren könnt.
Für den Reifenwechsel ist ein Wagenheber essenziell. Hierbei gibt es verschiedene Varianten. Der hydraulische Rangierwagenheber ist dank seiner Wendigkeit und Flexibilität der Klassiker für den heimischen Gebrauch und funktioniert ohne großen Kraftaufwand. Scherenwagenheber gehören häufig zur Standardausstattung von Neuwagen und werden über eine Kurbel bedient. Neben diesen gängigen Modellen gibt es weitere Alternativen. Informiert euch bei eurem Händler oder online, welches Modell für euren Gebrauch am besten geeignet ist. Und so geht der schnelle Reifenwechsel: Einen platten Reifen wechselt ihr am besten auf einer ebenen Fläche. Dafür erstmal die Handbremse anziehen, damit das Fahrzeug nicht wegrollt. Löst dann die Radmuttern mithilfe des Radkreuzes. Den Wagenheber unter einem Hebepunkt platzieren. Wo dieser bei eurem Auto liegt, könnt ihr in der Bedienungsanleitung nachlesen. Mit dem Wagenheber anschließend das Fahrzeug langsam so weit anheben, bis der Reifen den Boden nicht mehr berührt. Nun könnt ihr die Reifen tauschen und die Muttern wieder festziehen.
Der Motor springt nicht an – und nun?
Das Licht beim Parken angelassen und die Batterie ist leer – das ist besonders bei älteren Autos ein bekanntes Problem. Wer jetzt ein Starthilfekabel dabei hat und einen Helfer mit Fahrzeug zum Überbrücken findet, spart sich Zeit, Frust und den Pannendienst. So funktioniert’s: Das rote Kabel verbindet ihr mit dem Pluspol der entladenen Batterie und mit dem Pluspol der Spenderbatterie. Anschließend befestigt ihr das schwarze Kabel am Minuspol der Spenderbatterie und an einem Metallteil des liegengebliebenen Autos. Nun den Motor des Helferfahrzeugs starten, ein paar Minuten warten und euer Auto anschalten.
Damit läuft es wie geschmiert
Auch wenn der Ölwechsel meist in der Werkstatt erledigt wird, ist es ratsam, eine Flasche Motoröl dabei zu haben – besonders bei längeren Fahrten. Sollte es zu einem Ölverlust kommen, könnt ihr so schnell nachfüllen. Um den Ölstand zu prüfen, zieht ihr den Ölmessstab heraus, reinigt ihn mit einem Tuch und schiebt ihn wieder hinein. Beim erneuten Herausziehen könnt ihr den Stand ablesen und entsprechend nachfüllen. Nutzt am besten einen Trichter, um das Öl sauber einzufüllen. Aber Achtung: Es gibt verschiedene Öl-Arten für die jeweiligen Fahrzeug-Modelle. Wenn ihr euch nicht sicher seid, welches das Richtige für euer Auto ist, könnt ihr euch in diesem Beitrag informieren: www.motusmagazin.de/ratgeber/motoroel/.
Mitführen ist Pflicht
Neben den obligatorischen Gadgets wie Reserverad oder Motoröl gibt es ein paar Sachen, die ihr bei jeder Fahrt dabeihaben müsst. Zumindest wenn ihr kein Bußgeld zahlen wollt. Dazu gehört ein Erste-Hilfe-Set, dessen Inhalt nach DIN 13164 und dem Paragrafen 35 h der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) festgelegt ist. Ein Warndreieck in zugelassener Form gehört ebenfalls zur Standardausstattung: rückstrahlend, tragbar und standsicher. Auch an eine Warnweste mit Europäischer Norm EN 471 oder EN ISO 20471 solltet ihr denken. In Deutschland ist zwar nur für den Fahrer eine Weste vorgeschrieben, aber wir empfehlen eine für jeden Fahrzeuginsassen dabei zu haben. In einigen Ländern ist das sogar Pflicht. Warnwesten und Verbandskasten findet ihr bei Autohändlern, in Werkstätten oder auch online über verschiedene Anbieter. Vor dem Kauf aber immer prüfen, ob sie die vorgegebenen Normen erfüllen. Zu guter Letzt solltet ihr daran denken euren Führerschein und die Fahrzeugpapiere mitzuführen, um bei einer Verkehrskontrolle Bußgelder zu vermeiden.
Allgemein gilt: Durch regelmäßige Kontrollen von Reifendruck, Ölstand und Batteriezustand könnt ihr Pannen verhindern. Außerdem solltet ihr euch mit dem richtigen Werkzeug und der Anwendung vertraut machen, damit ihr im Ernstfall gut vorbereitet seid.