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Nachtblindheit am Steuer: Klar sehen oder im Dunkeln tappen?

Fühlt ihr euch bei Nachtfahrten unsicher? Damit seid ihr nicht allein! Eine neue Studie zeigt spannende Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wenn es um das Sehen bei Dunkelheit geht. Erfahrt, warum das so ist und was ihr dagegen tun könnt, damit euch die Nacht nicht zum Verhängnis wird.

Frauen fühlen sich am Steuer eines Autos bei Dunkelheit stärker gefordert als Männer. Bild: Opel

Die Straßen glitzern im Scheinwerferlicht, die Dunkelheit verschluckt Details. Viele von euch kennen das Gefühl, beim Fahren im Dunkeln besonders angestrengt zu sein. Besonders Frauen empfinden Nachtfahrten häufig als anstrengend. Eine Umfrage des Kfz-Versicherers DA Direkt zeigt: Nur 42 Prozent der Frauen bewerten ihre Nachtsicht als gut, im Vergleich zu 65 Prozent der Männer. Warum? Wir werfen einen Blick darauf.

Unterschiedliche Perspektiven
Die Studie zeigt, dass Frauen öfter Probleme mit der Sicht bei Dunkelheit haben. Dies betrifft nicht nur Kontraste, sondern auch die Beurteilung von Fahrbahnmarkierungen bei Dunkelheit und Regen. Forscher vermuten, dass psychologische Faktoren und Unterschiede im Selbstbewusstsein eine Rolle spielen. Männer neigen dazu, sich sicherer zu fühlen – ist das ein Vorteil oder bloß Selbstüberschätzung?

Scheinwerfer, Schatten und Selbstbewusstsein
Wenn entgegenkommende Scheinwerfer blenden und die Sicht schlagartig schlechter wird, sind unsere Augen schnell angestrengt. Schlecht eingestellte Leuchten anderer Verkehrsteilnehmer sind für fast die Hälfte der Befragten – Männer wie Frauen – ein großes Problem. Auch eine schwache Straßenbeleuchtung erschwert das Fahren. Hier sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern weniger ausgeprägt, doch die Herausforderung bleibt für alle gleich.

Wissenschaft im Rückspiegel
Männer erkennen schwache Kontraste und schnelle Bewegungen offenbar besser, wie eine Studie zeigt. Doch das bedeutet nicht, dass sie automatisch besser sehen. Individuelle Unterschiede hängen von Alter, Gesundheit und Gewohnheiten ab. Daher ist es wichtig, regelmäßige Augenchecks durchzuführen, um mögliche Schwächen frühzeitig zu erkennen.

So kommt ihr sicher durch die Nacht
Mit ein paar Tipps seid ihr im Dunkeln sicherer unterwegs:
• Regelmäßige Augenuntersuchungen helfen, Probleme früh zu erkennen.
• Scheinwerfer regelmäßig überprüfen – gut eingestellte Lichter sind entscheidend.
• Pausen einlegen – erschöpfte Augen sehen schlechter.
• Anti-Reflex-Brillen tragen – sie minimieren Blendungen.
• Nachtlinsen (Ortho-K-Linsen) korrigieren eure Sicht im Schlaf und sorgen für klare Sicht am Tag.

Astigmatismus: Wenn das Licht aus der Bahn gerät
Habt ihr schon einmal das Gefühl gehabt, dass Lichter bei Nachtfahrten seltsam verzerrt oder verschwommen wirken? Das könnte an Astigmatismus liegen, einer häufigen Fehlsichtigkeit, die durch eine unregelmäßige Krümmung der Hornhaut oder Linse entsteht. Anstatt die Lichtstrahlen zu einem klaren Punkt zu bündeln, werden sie bei Astigmatismus in mehrere Richtungen gestreut. Das Ergebnis: Ihr seht Sterne oder Streifen um Lichtquellen – besonders bei Dunkelheit ein echtes Problem. Doch Astigmatismus lässt sich gut korrigieren. Mit Brillen, Kontaktlinsen oder in manchen Fällen einer Operation könnt ihr dafür sorgen, dass das Licht wieder klar in eure Augen fällt. Falls ihr euch nachts oft unsicher fühlt, lasst eure Augen darauf prüfen – es könnte der Schlüssel für entspanntere Nachtfahrten sein.

Tipps für Nachtfahrten mit Astigmatismus
Neben Brillen und Kontaktlinsen könnt ihr mit ein paar einfachen Maßnahmen eure Nachtsicht verbessern:
•    Reinigung ist das A und O: Sorgt regelmäßig dafür, dass Windschutzscheiben, Scheinwerfer, Spiegel und Fenster sauber sind. Schlieren und Schmutz können Licht reflektieren und eure Sicht erheblich beeinträchtigen.
•    Licht am Armaturenbrett dimmen: Reduziert die Helligkeit eurer Armaturenbeleuchtung, um störende Reflexionen auf der Windschutzscheibe zu vermeiden.
•    Spiegel für die Nacht einstellen: Nutzt die Nachteinstellung eurer Autospiegel, um Blendungen durch nachfolgende Fahrzeuge zu verringern – eine echte Hilfe für Menschen mit Astigmatismus.
•    Trockene Augen vermeiden: Falls ihr Kontaktlinsen tragt und eure Augen am Abend trocken werden, greifen Augentropfen, die ihr vertragt, zurück. Sie helfen, Trockenheit und Unschärfe zu reduzieren.